Früher wurde mir oft vorgeworfen, dass ich meine Sätze nie zu Ende führen würde – es mithin schwer sei meinen Worten zu folgen. Das ist heute immer noch so. Nur weiß ich heute, warum das so ist: Weil ich ein Deutscher bin. Gerade habe ich nämlich diesen schönen Satz gefunden: “Die Dialektik, verstanden als die Fähigkeit, von allem, was man sagt, das Gegenteil gleich mitzudenken, ist ein Erzeugnis der deutschen Universitätsphilosophie.” Nun, was soll ich sagen, so geht es mir. Meine Gedanken, meist Einwände und Einschränkungen, überholen meine Worte. Warum ist es auch möglich schneller zu denken, als zu sprechen? (Eigentlich hätte ich diese Frage auch gleich wieder gelöscht, weil mir so viele Antworten und Einwände schon im Moment des Schreibens eingefallen sind.) Wozu sollte ich also etwas sagen, von ich bereits während ich es ausspreche weiß, dass dessen Gegenteil genauso richtig ist?
Nur beim Humor sind die Einwände langsamer – glücklicherweise.
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