Eigentlich mag ich diese Kennenlernspielchen gar nicht. In der Bloggerwelt geht so etwas aber momentan wie ein Virus um. Ist wohl doch nur ein große Verkupplungsveranstaltung. Zur Bestätigung dieser These habe ich gleichmal meine Links nebenan untersucht und festgestellt, dass ich extra zwei schöne Frauen aus der näheren Umgebung verlinkt habe. Ich hoffe ja immer sie lesen meinen Blog und fühlen sich geschmeichelt. Das erinnert mich an den schönen Spruch eines Freundes zu einer Frau: “Ich denke, du bist so intelligent, dass du nicht auf billige Komplimente reinfällst.”
Aber das nur nebenbei. Es geht ja um den Wunsch nach Gemeinschaft, nach Vernetzung, nach Lesern. Also will ich mich auch nicht weiter versperren, auch wenn mein Blog eigentlich ein Randblog ist, der für solche Sachen eine Sackgasse ist. Man kann die Bloggersphäre – wie alle guten Gemeinschaften – in Zentrum und Peripherie unterteilen. Im Zentrum gibt es die breiten Datenströme, die tausendfachen Verlinkungen, dort gibt es die großen Knotenblogs, die an die vielen kleinen umliegenden Blogs Links und Aufmerksamkeit verteilen. Wie die Kleinindustrie, die sich um die Großunternehmen sammelt, um von deren Forschungen und deren Anziehung zu profitieren. Diese jeweiligen Blogballungen und ihre großen Verlinkungen bilden das Zentrum. Links daneben liegt dieser Blog.
Hier geht nichts weiter, hier ist kein Durchfluss. Hier ist vielmehr die Schnittstelle zur Wirrklichkeit. Hier weiß man noch, wie weit das Zentrum dem realen Leben entrückt ist, wie sehr es um sich selbst kreist, wie sehr es kreißt, um endlich eigene Sphäre zu werden.
Aber das nur nebenbei. Diese Kennenlern-Versuche erinnern mich auch immer ein bisschen an die spätjugendliche Herrmann-Phase, dessen Teig man ja auch zu einem kleinen Teil behält und ansonsten weitergebend hofft, die andern würden gut für ihn sorgen. Dabei hat man dann auch das gute Gefühl, das beim anderen etwas von mir wächst, dass ich bei dem Freund in Form eines Hefeteiges sein kann. Und das Gefühl Teil einer großen Jugendbewegung zu sein. So in etwa ist auch das Stöckchenspiel. Deshalb mache ich mit.
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