Ein Freund hatte, wie wohl viele Männer, ein Problem mit seinem Vater. Er las mir ein wenig aus der Kommunikation vor: Er hatte ihm von tollen Entwicklungen in seinem Leben geschrieben und der Vater hatte so nüchtern und distanziert reagiert, als ob sie gar keine Beziehung hätten. Merkwürdigerweise hatte er fast wie ein programmierter Chatbot geantwortet!

Da hatten wir die Erleuchtung! Wie wäre es wohl, wenn man die Kommunikation durch einen Chatbot ersetzen würde? Durch den Dadbot! Die Kommunikation könnte nur besser werden! Man könnte den Dadbot dann individuell einstellen: Auf einer Emotionsskala könnte man einstellen, ob man lieber ehrliches Mitgefühl im Sinne eines „Oh mein Sohn, das klingt aber schrecklich…“ oder lieber hartes emotionsloses Vatersprech „Da musst du durch! Was dich nicht umbringt…“ will. Auf einer anderen Skala kann zudem das Loblevel festgelegt werden: Vom dauerhaften Kritisieren „Wieso hast du das nicht so gemacht? Das ist doch völlig falsch“ über das typische Schweigen nach dem Motto „nicht gemeckert, ist genug gelobt“ bis hin zu überschwänglichem Lob, etwa „Wow, das hast du ja wunderbar gemacht! Ich bin so stolz auf dich!“.

Die Frage wäre nur, ob es dann nicht auch angebracht wäre, dem Vater einen Sohnbot anzubieten. Dort könnte dann beispielsweise die emotionale Mitteilungstiefe so eingestellt werden, dass anstrengende Kommunikation auf dem unbekannten Feld der Gefühle einfach vermieden wird. Es ließe sich definieren, wie der Sohn auf väterliche Kritik reagiert: Beispielsweise mit einem verständigen „Du hast so Recht, mein lieber Vater! Ich werde es so machen, wie du sagst!“ oder doch eher mit einem widerständigen „Red mir da nicht rein! Das ist mein Leben!“ Außerdem ließe sich das thematische Wohlfühlspektrum festlegen – keine Diskussionen beispielsweise über Politik und wenn doch, dann nur mit zur eigenen politischen Meinung passenden Statements.

Und wenn dann beide Bots von Vater und Sohn fertig konfiguriert sind, könnten man diese beiden Bots miteinander kommunizieren lassen! Dann gäbe es einen Vater- und Sohn-Chat, dem beide entspannt zuschauen und gemeinsam darüber lachen könnten.

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