Es ist ruhig geworden hier – und ich kann nicht prophezeien, ob es jemals wieder lauter werden wird. Es ist eine Angst vor dem geschriebenen Wort in mir, sie herrscht seit Monaten und lässt sich grundlos feiern.
Dennoch will ich an dieser Stelle auf eine Metapher aufmerksam machen, die ein bestimmtes Grundgefühl wunderbar spiegelt. Sie steht in Max Frischs “Mein Name sei Gantenbein”, so eingestreut, als gäbe es solche treffenden Bilder zuhauf. Aber das ist bei Frisch oft so.
Die Hauptfigur liegt im Krankenhaus, der Morgen graut. Ein Alptraum: “Ein Pferdekopf, mit Schaum vorm Gebiss, aufwiehernd, aber lautlos, versucht aus der Wand zu springen.” Es gelingt ihm nicht. “Nur der Kopf mit fliegender Mähne ist aus dem Granit heraus, wild, ein Kopf voll Todesangst, der Leib bleibt drin, hoffnungslos, die weißen Augen, irr, blicken mich an, Gnade suchend – Ich machte Licht.”
Und nun, nach diesem Alptraum, kommt das Bild, das den Morgen so wunderbar beschreibt: “Lautlos zieht sich der Pferdekopf langsam in den Fels zurück, der sich lautlos schließt, risslos wie das Morgengrauen vor dem Fenster…”
Risslos wie das Morgengrauen vor dem Fenster.
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