Der “Kampf gegen den Terrorismus” ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das sagt Angela Merkel im ARD-Interview. Niemand stört sich daran, es scheint plausibel.
Dabei ist der Terrorismus nur medial viel präsenter als alle gewichtigeren Probleme. Er scheint uns in unserem Existenzrecht zu bedrohen. Das wird jedenfalls von der Politik suggeriert. Dafür müssen schonmal Bürgerrechte eingeschränkt werden. Vielleicht ist der Kampf gegen den Terrorismus daher unsere größte Herausforderung: Weil wir an ihm lernen können, was unsere Freiheit eigentlich bedeutet. Es geht daher nicht darum den Terrorismus zu besiegen, sondern unsere Impulse, unsere Reflexe wieder eines demokratischen Staates würdig zu machen: Uns nicht für die Sicherheit fesseln zu lassen.
Auf der anderen Seite verschleiert die “Kampf gegen den Terrorismus”-Rhetorik die Ursachen des Terrorismus. Es ist als würde man einem Krebspatienten empfehlen, seine herausragenden Geschwüre einfach mit einem Korsett zu heilen. Das sieht sonst einfach auch zu eklig für uns aus. Der Kampf des 21. Jahrhunderts wird aber der Kampf gegen die inneren Metastasen der Armut, den Hunger, das soziale Gefälle von Nord nach Süd sein. Nichts anderes.
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