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Unter billigen Kopien

Wenn ich junge Studenten sehe, sehe ich oft nur noch jüngere Ausgaben von damaligen Bekannten – nur dass diese jetzt nicht mehr Christian, Matthias oder Alexander heißen, sondern Lukas, Malte und Max. Obwohl also der hippe und coole Alexander mit mir gealtert ist, mittlerweile Kinder hat und langsam konservativ geworden ist, sehe ich ihn nun als hippen und coolen Max wieder auf der Straße und bei Veranstaltungen.

Solche Begegnungen lösen merkwürdige Gefühle in mir aus: Ich schaue die Leute dann lange an, meist viel zu lange, weil ich ebenso fasziniert wie irritiert bin von der Ähnlichkeit – und frage mich, ob […]

2018-05-06T09:48:45+02:003. Dezember, 2014|Alltagsbeobachtungen|0 Kommentare

Der Zuschauertext. Wenn jeder Gedanke ein Gedanke zu viel ist

Man kann die Qualität von Filmen daran erkennen, wie sie ihre Hauptfiguren vorstellen und einführen. Das kann ganz kunstvoll und über Umwege geschehen, oder aber über einen Weg, den ich den Zuschauertext nenne und der sich immer weiter ausbreitet. Dann sprechen die Figuren Sätze nur, um dem Zuschauer etwas klarzumachen – damit auch der dümmste versteht, worum es gerade geht. Beispielsweise wird erklärt, welche Verbindung die beiden gezeigten Personen zueinander haben oder welche Vorgeschichte sie haben. Ein fiktives Beispiel: „Hallo Schwesterherz, schön dich zu sehen. Nach dem Tod unseres Vaters haben wir uns ja drei Jahre nicht mehr gesehen. Schön, […]

2018-05-20T11:20:51+02:001. Dezember, 2014|Film|2 Kommentare

Der Trend zur Ortspoesie. Oder wie Gedichte wieder akzeptierter werden können

Es gibt bei Gedichten gerade einen traurigen Trend zur Ortspoesie. Die Dichter beschreiben in diesen Gedichten ausführlich den Ort, an dem sie sich gerade befinden. Dabei kommen dann Gedichte über Apolda, unbekannte Orte in der Pfalz oder in Großbritannien raus. Es werden Supermärkte und Kassierer, Straßen und Fahrradfahrer, Häuser und ihre Bewohner beschrieben. Mich langweilt das. Es erinnert an den Maler, der einfach nur malt, was er grade sieht. In der Malerei wird das heute nicht mehr als Kunstwerk akzeptiert – es kann höchstens noch als handwerkliches Training dienen.

In der Poesie scheint sich aber diese Gattung auszubreiten. Sie ist für […]

2018-05-06T09:52:40+02:0015. November, 2014|…über den Rest|0 Kommentare

Abschalten durch Anschalten. Vom Fernsehabend zum Binge-Watching

Es ist erstaunlich, wie sehr Serien in den letzten Jahren zu Identifikationsstiftern, ja zu Identitätsmarkern geworden sind. So wie man sich früher nur über Musik, die man hörte, ausgetauscht hat, spricht man heute über die Serien, die man schaut: „Ich habe die neue Staffel von Game of Thrones schon komplett gesehen.“ oder „Hast du schon die neuen Folgen von Sherlock gesehen?“

Dadurch dass das Fernsehen lange Zeit nur synchron konsumierbar war, war die Aktualität der Fernsehinhalte in Gesprächen von großer Bedeutung: „Ich hab gestern die neue Folge von Akte X gesehen!“ oder „Hast du gestern den Tatort gesehen?“ Man zeigte, dass […]

2018-05-20T11:16:40+02:0014. November, 2014|…über den Rest|2 Kommentare

Geniale Umdeutungen. Heute: Gefasste Spione

Es gibt Videos, die müssten eigentlich die Weltpolitik verändern, weil sie ganz offensichtlich widerlegen, was Politiker und Medien seit Tagen ununterbrochen behaupten: Ein Sprecher der OSZE erklärt im ORF, dass die in der Ukraine gefangen genommenen Militärbeobachter keine Mitarbeiter der OSZE sind. Allerdings wird diese Nachricht nicht bekannter werden, da sie die momentane Drohkulisse komplett zerstören würde und den Blick auf andere Fragen lenken würde: Was war das dann für eine Mission? Wieso ist dort ein deutscher Oberst unterwegs? Wieso geben sie sich für OSZE-Beobachter aus?
Die Geschichte lief vermutlich so ab: Die ukrainische Regierung beauftragt die Bundeswehr damit, sich […]

2018-05-06T09:55:12+02:002. Mai, 2014|Politik|0 Kommentare
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