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Kennenlernspiele: Entzug oder Belagerung?

Es gibt beim Kennenlernen und Flirten mindestens zwei verschiedene Ansätze, die sich gegenseitig komplett ausschließen: Das Entziehen und die Belagerung.
Das Erste kenne ich gut. Das ist es, was in Flirtbüchern sehr gerne beschrieben wird unter dem Motto „Sich interessant machen“. Man darf sich in dieser Sichtweise dem anderen nicht gleich in all seinen Gefühlen offenbaren, sondern bleibt ambivalent und entzieht sich regelmäßig. Das beweist dann, dass man ein eigenes Leben hat und nicht von der Zuneigung des Anderen abhängig ist. Und es signalisiert auch: Ich lasse dir deine Freiheit! In der positivsten Variante lautet der Spruch hierzu: Wenn du mich […]

2018-06-07T20:34:53+02:0022. Januar, 2011|…über die Liebe|1 Kommentar

„Der letzte schöne Herbsttag“ – Der nötige Verriss

Getreu dem Motto „Wenn nichts anderes geht, geht immer noch ein Verriss“, widme ich mich mal wieder dem aktuellen Kino. Diesmal aber ein B-Movie: Der letzte schöne Herbsttag. Um es gleich vorwegzunehmen: Wer ein wenig Empathiefähigkeit hat, der sollte sich diesen Film nicht antun! Es ist eine Qual einer kaputten Beziehung zuzusehen!
Der Film tritt an und versucht eine Beziehung aus den Augen seiner beiden Protagonisten zu beschreiben. Die Geschichte wird im Wesentlichen in Einzelaufnahmen der beiden Hauptdarsteller erzählt: Sie ist eine durchgeknallte, aufmerksamkeitssüchtige Protofrau, er ein emotionsblinder, auf Jungstätigkeiten fixierter Protomann – beide allerdings im bildungsbürgerlichen Münchner Milieu angesiedelt. […]

2018-06-07T20:35:38+02:0029. November, 2010|Film|6 Kommentare

Über Optimismus- und Klarheitsjunkies

Es gibt zwei Menschentypen, die ich in Gesprächen nicht mag: Die Optimismus- und die Klarheitsjunkies.

Der erste Typus leugnet die negativen Seiten des Lebens, all die dunklen Gedanken und Gefühle. Für ihn ist es wichtig, dass man positiv voran schaut, denn jede Krise ist ja auch eine Chance. Die Krise wird daher nicht in ihrem jetzigen Status als Gegenwart gesehen, sondern immer schon aus einer positiv verlaufenen Zukunft heraus beurteilt. Dieser Typus basiert meinen Erfahrungen nach entweder auf einer schrecklichen Kindheit, aus der es nur den Ausweg des Positivübermalens gab – das Kind spielt dann den Sonnenschein der Familie, oder es […]

2018-06-07T20:36:14+02:004. Oktober, 2010|…über die Menschen|3 Kommentare

Winter in Germany

Ich verstehe vieles wirklich nicht mehr. Ich habe verstanden, dass Hartz IV eingeführt wurde, um die Position der Arbeitgeber zu stärken, da ihren Arbeitnehmern bei einer Kündigung immer der soziale Absturz auf Hartz-IV-Niveau droht. Vor dieser Kulisse können die Arbeitsbedingungen beliebig verschlechtert werden. Für die Arbeitgeber und ihren politischen Arm, die FDP, eine sehr plausible Argumentation. Aber: Wenn die Arbeitnehmer sich wirklich bedroht fühlen durch diesen Abgrund namens Hartz IV, warum wollen sie dann nicht, dass dieser Abgrund nicht mehr so tief ist? Wieso wollen sie den Abgrund stattdessen selbst noch vertiefen? Ist es die Hoffnung, dass, wenn der Abgrund […]

2018-06-07T20:36:45+02:0029. September, 2010|Politik|1 Kommentar

Sarrazin und die Folgen

Es wurden schon etliche Zeitungsmeter über Thilo Sarrazin und seine Thesen geschrieben. Eigentlich ein Grund dem hier nun nichts weiter hinzuzufügen. Was ich allerdings bisher sehr vermisst habe, ist eine klare Analyse seiner Thesen, eine klare Einordnung in die verschiedenen Diskurse. Das erscheint mir nämlich das besondere an diesem Fall zu sein: Er hat viele Diskurse, die bisher kaum miteinander verbunden waren, in einem Buch zusammengebracht. Die verschiedenen Diskurse erklären auch die verschiedenen Reaktionen. Eine Widerlegung der Thesen kann ich an dieser Stelle aber nicht leisten.

Da ist zunächst der Ausländerkriminalitätsdiskurs, der besagt: „In Deutschland lebende Ausländer sind gewälttätiger als gleichaltrige […]

2018-06-07T20:38:50+02:0014. September, 2010|Politik|3 Kommentare

Glücksperspektiven

Es gibt eine Sache, die ich in letzter Zeit gelernt habe: Was wirklich unglücklich macht, ist das Denken in großen Kategorien, in zeitlichen wie in gesellschaftlichen. Beispielsweise das Nachdenken über die letzten Monate oder vielleicht sogar Jahre. In einem einzigen Moment versucht man dann Entwicklungen, die langsam entstanden oder gar widersprüchlich sind, und Erfahrungen, die vielleicht noch nicht einmal verarbeitet sind, auf eine große gesamtbiographische Linie zu bringen und ordentlich im Regal der eigenen Selbstwerdung einzusortieren. Zu dieser absurd großen zeitlichen Perspektive, die alle Schattierungen und alle Zwischentöne des Moments übergeht, kommen in diesem Prozess allerdings noch die großen Kategorien […]

2018-06-07T20:39:39+02:0012. September, 2010|Alltagsbeobachtungen|0 Kommentare
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