Die Verliebtheit. Über ihre Erscheinungsformen und ihre Zusammensetzung
Manche Dinge sollte man ja eigentlich nicht rational analysieren. Das war auch der Grund meiner ursprünglichen Angst vor dem Germanistikstudium: Dort sollte man Rilkegedichte nach Reimstruktur und Rhythmus zerlegen und damit alle Freude daran verlieren. Das erwies sich jedoch nur als Aberglaube: Das rationale Wissen um die Form hat die emotionale Freude am Inhalt noch verstärkt, weil man dann erst erkennen kann, wie beides kunstvoll miteinander verschränkt ist.
Und so braucht das Analysieren in meinen Augen auch nicht vor dem heiligsten und reinsten aller Gefühle, vor dem Inbegriff der puren Emotion zu stoppen: Der Verliebtheit. Wer dennoch Angst davor haben sollte, […]