Allgemein

Das echte Naturerlebnis

Man schafft sich die persönliche Fallhöhe immer selbst. Heute waren wir beispielsweise an der wunderschönen Talsperre Noßbach baden. Für mich der schönste See in Jenas Umgebung. Und so war es auch: Die Sonne ging gerade über den letzten Baumwipfeln unter, es war fast niemand mehr im Wasser. Ringsum war es still, lediglich ein paar Vögel waren noch zu hören. Als ich, auf dem Rücken treibend die Augen schloss, dachte ich, ich wäre in den Alpen, in einem kleinen versteckten Bergsee, ich spürte wie die kalte Luft mich langsam umfing und die letzten Sonnenstrahlen abkühlte. Und irgendwann während des Treiben-Lassens vergaß […]

2006-07-18T23:59:00+02:0018. Juli, 2006|Allgemein|1 Kommentar

Die irre Parabel

Nachdem ich zufälligerweise herausfand, dass “irreparabel” ja auch “irre Parabel” sein kann, aber außer der Parabel “Vor dem Gesetz” von Kafka noch kein weiteres brauchbares Beispiel fand, das dem entspräche, suchte ich noch weitere irre Worte. Der Duden enttäuschte mich nicht.
Naheliegend sind ja irreduzibel und irreversibel. Meine Vermutung: Bei beiden wurde das “B” herausgekürzt, um es aus dem kirchlichen Kontext zu lösen und auch Normal-Sterblichen zugänglich zu machen. Natürlich wäre die Irre-Duz-Bibel ein Affront gegen die Ur-Siez-Kirche.
Deshalb hat man auch gleich “irreligiös” mit in denselben Kontext gepackt, um alle Irre-Wörter zu diskreditieren. Aber ligieren bedeutet im Fechten, das wussten wahrscheinlich […]

2006-07-18T00:46:00+02:0018. Juli, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Wie Artikel entstehen

Es ist schon merkwürdig, wie sich Informationen ändern können. Vor etwa einem Jahr besuchte ich Badeseen rund um Jena, um die schönsten zu entdecken. Auf meiner Deutschland-Karte markierte ich alles, was blau und ein wenig größer war. Ich überlegte eine Route und fuhr mit meinem damals neuen Auto die scheinbaren Seen an. Eine sehr ernüchternde Sache – ich fand so gut wie keinen schönen Badesee. Der eine war nur eine kleiner Klärtümpel, der andere war ganz grün, dann ein anderer wurde zwar bebadet, aber von leicht rechts wirkender Dorfjugend. Gebadet habe ich letztendlich in keinem, nie konnte ich meine letzten […]

2006-07-17T21:39:00+02:0017. Juli, 2006|Allgemein|0 Kommentare

Spleen

Manchmal wünschte ich mir, dass ich einen einfachen kleinen Spleen hätte. So ein Spleen, so eine kleine Regel im Leben, die einfach nur skurril und schrullig, die einfach nicht begründbar ist. Ich sag immer nur “ich mag keine …” . Aber eine solche Geschmacksäußerung genügt den Spleen-Ansprüchen nicht, sie muss jenseits des Begründbaren weit ab von den eigentlichen Bewertungskriterien liegen.
Der schönste Spleen, den ich seit langem gehört habe, war: Jemand isst keine dunklen Früchte, weil man ja nicht wissen kann, was da drin ist, sie sind einfach unheimlich und auch unsympathisch.
Ab und an habe ich mir immerhin Geschichten zu den […]

2006-07-16T23:49:00+02:0016. Juli, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Über Pfefferspray oder wie man Situationen souverän meistert

Ich hasse es, wenn Menschen unsouverän sind, die eigentlich dafür bezahlt werden, souverän zu sein. Wie zum Beispiel die beiden Ärztinnen (?) von der Organisation Help-EU auf dem Campus.
Zugegebenermaßen reize ich zumeist die Spielräume aus, mache mehr oder minder schlechte Scherze. So fragte ich anfangs die beiden Trullas, die zu diesem Zeitpunkt noch hübsche Frauen waren, ob ich denn, wenn ich bei dem Kohlenmonoxid-Lungen-Test einen besonders geringen Wert hätte, eine Zigarette bekommen würde. Da bröckelte ihre Fassade schon leicht. Logischerweise waren diese Beiden dafür auf den Campus gestellt worden, um nototische Raucher allein mit dem Kohlenmonoxidwert ihrer Lunge zu bekehren. […]

2006-07-13T10:02:00+02:0013. Juli, 2006|Allgemein|2 Kommentare

Warten auf den September

Ich habe mittlerweile ein gespaltenes Verhältnis zu meinem Blog. Immer wenn ich ihn selbst betrachte, frage ich mich, wo denn all die traurigen Erlebnisse sind, wo die absurden Überlegungen sind, wo die überflüssigen soziologischen Erkenntnisse. Alles weggespült. Im Orkus des Sommers vergangen.
Wenn ich meinen Blog anschaue, denke ich immer abwechselnd: „Ach, was ich für ein langweiliges Leben habe, weil da nichts drin steht.“ und „Ach, was ich für ein interessantes Leben habe, weil da nichts drin steht.“ Das mache ich immer zum Einschlafen. Es ist wie mentales Tennis. Es beruhigt, weil es noch Deuce steht. Nun Aufschlag Langeweile.

2006-07-12T10:07:00+02:0012. Juli, 2006|Allgemein|0 Kommentare
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