Kritik

Unicef-Studie zu Kindestötungen

Wenn die Medien über ein Thema berichten und täglich neue Fälle auftauchen, scheint es oft so als sei das Phänomen neu und gerade jetzt sehr akut. In den meisten Fällen besteht es doch bereits sehr lange und nicht selten sinken die eigentlichen Zahlen des Phänomens seit Jahren. So ähnlich ist es auch bei Kindstötungen.

Nicht dass es nicht wichtig wäre, auf diese schrecklichen Fälle aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Es wird allerdings eine schwierige Gratwanderung zwischen einer zu recht aufmerksamen Umwelt, in der sich nicht jeder nur um sich selbst sorgt, und einer zu aufmerksamen Umwelt, […]

2018-11-25T18:59:08+01:007. Dezember, 2007|Politik|0 Kommentare

Wir im dunklen Osten

Durch Zufall recherchierte ich vor einiger Zeit ein wenig zu regionalen Entwicklungspotenzialen und bin dabei auf die erstaunlichen Leistungen der ostdeutschen Agrarwirtschaft gestoßen. Die Landwirtschaft ist die einzige ostdeutsche Branche, die bessere Ergebnisse als das westdeutsche Pendant erzielt. Die Gründe dafür sind sehr schön in einem Vortrag von Rainer Land vom Thünen-Institut für Regionalentwicklung nachzulesen.

“Diese Produktivität kann man nur verstehen, wenn man sich klar macht, dass die ostdeutsche großbetriebliche Landwirtschaft in ihrem Funktionskern hervorragend zu der westeuropäischen, global agierenden Agrar-und -Lebensmittelwirtschaft mit ihren riesigen Lebensmittelkonzernen passte. Alle Ideologeme von Bauernhöfen und Familienbetrieben können da getrost beiseite bleiben. Die globale […]

2018-11-25T19:13:33+01:0027. November, 2007|Medien|1 Kommentar

Über das Altern

Hier ist der mit Abstand beste Artikel, den ich seit langem gelesen habe. „The way we age now“ von Atul Gawande im New Yorker. Es ist ein wunderbar umfassender Blick auf das Phänomen des Alterns, erst wissenschaftlich, dann menschlich, dann zunehmend auch systemkritisch und philosophisch. Zudem ist er wunderbar geschrieben und spannend angelegt. Und, das ist ja heute recht selten der Fall, man weiß nach dem Artikel weitaus mehr als vorher.

Das ist mir nur gerade wieder eingefallen, nachdem ich mir das neue Politikmagazin im Internet „Der Politiker“ angesehen hatte und mit Bedauern feststellen musste, wie wenig journalistisch das […]

2019-03-02T17:18:56+01:0030. Mai, 2007|Medien|2 Kommentare

Ein andalusischer Hund. Über Fantasie und Entsprechung

Gestern sah ich zum zweiten Mal “Ein andalusischer Hund” von Dali und Bunuel. Diesmal als Stummfilm, mit der Live-Vertonung durch ein Streichquartett. Ein Musiker sprach ein paar einleitende Worte und sagte, dass der Film ihm jedesmal eine neue Perspektive eröffne und jeder seine eigene Interpretation habe, die (natürlich auch) richtig sei.

Vermutlich wurden über diesen Film bereits ganze Regalmeter an Büchern geschrieben. Und möglicherweise war die Einstellung der meisten gestrigen Kinobesucher auch richtig, dass dies ja Kunst sei und man dazu, wenn man dies denn vorher wisse, ein Glas Rotwein trinken müsse. (Man muss sich das vorstellen: Rotwein zu diesem Film!)

Ich […]

2020-08-11T10:52:10+02:0026. März, 2007|Film, Kritik|0 Kommentare

Die schlechteren Popliteraten. Wenn Blogger lesen

Gestern erlebte ich meine erste Bloglesung. Es lasen in Leipzig Don Dahlmann, Felix Schwenzel, Katharina „Lyssa“ Borchert, Don Alphonso, Thomas Knüwer und Madame Modeste. Die Links zu den gelesenen Geschichten und die Bilder der Lesung findet man bei Thomas Gigold. Andere (äußerst positive) Eindrücke findet man in der Heldenstadt. Wer sich diese Seiten vorher angeschaut hat, sei gewarnt, hier folgt nun eine Aussenseitermeinung.

Was mir von Anfang an klar war: Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der einen Blog schreibt, die darin enthaltenen Geschichten auch vorlesen kann, ist äußerst gering. Das ist ja bei den […]

2020-08-11T11:18:28+02:0023. März, 2007|Medien, Kritik|9 Kommentare
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