Theorien

Leben light. Richtiges Essen für die ewige Gesundheit

Was früher auf das hohe Alter beschränkt war, hat sich mittlerweile bis in die früheste Kindheit verlagert: Der Diskurs um die richtige Ernährung und um die eigene Gesundheit. Ein Beispiel: Neulich erzählte mir ein Freund, dass er sich seit einer Woche endlich eines seiner Lieblingsgerichte machen wollte: Spaghetti mit Tomatensoße und angebratenen Salamiwürfeln. Darauf erklärte ihm eine Freundin: „Gebratene Salamiwürfel erzeugen aber Krebs!“

Zu jedem Lebensmittel gibt es mittlerweile Wissen, ob und wie es gegessen werden sollte, womit es kombiniert werden darf und was es wann bewirkt. Essen ist zu einer Form der permanenten Selbstkontrolle und -optimierung geworden. Man fragt sich: […]

2018-05-20T11:15:53+02:009. Januar, 2015|…über den Rest|3 Kommentare

Die Relativität des Warmduschens und der 100km/h

Jeder Mensch ist anders – das sagt sich leicht. Im Alltag tendiert man – wohl halb aus Selbstüberschätzung, halb aus Faulheit – eher dazu, in anderen Menschen doch einfach nur Kopien von sich selbst zu sehen. Mühsam muss man sich dann – besonders bei Konflikten – die Möglichkeit der Differenz in Erinnerung rufen.

Dabei gibt es eigentlich einen glasklaren Indikator von Differenz: Die Relativität des Warmduschens! Es ist individuell so verschieden, unter welchen Temperaturen sich Menschen unter einer Dusche wohlfühlen, ja welche Hitze einige Körper aushalten. Wer dieses simple Beispiel einmal verinnerlicht und dann verallgemeinert hat, wird nie mehr in den […]

2018-05-06T09:48:03+02:0018. Dezember, 2014|…über die Menschen|0 Kommentare

Der Trend zur Ortspoesie. Oder wie Gedichte wieder akzeptierter werden können

Es gibt bei Gedichten gerade einen traurigen Trend zur Ortspoesie. Die Dichter beschreiben in diesen Gedichten ausführlich den Ort, an dem sie sich gerade befinden. Dabei kommen dann Gedichte über Apolda, unbekannte Orte in der Pfalz oder in Großbritannien raus. Es werden Supermärkte und Kassierer, Straßen und Fahrradfahrer, Häuser und ihre Bewohner beschrieben. Mich langweilt das. Es erinnert an den Maler, der einfach nur malt, was er grade sieht. In der Malerei wird das heute nicht mehr als Kunstwerk akzeptiert – es kann höchstens noch als handwerkliches Training dienen.

In der Poesie scheint sich aber diese Gattung auszubreiten. Sie ist für […]

2018-05-06T09:52:40+02:0015. November, 2014|…über den Rest|0 Kommentare

Abschalten durch Anschalten. Vom Fernsehabend zum Binge-Watching

Es ist erstaunlich, wie sehr Serien in den letzten Jahren zu Identifikationsstiftern, ja zu Identitätsmarkern geworden sind. So wie man sich früher nur über Musik, die man hörte, ausgetauscht hat, spricht man heute über die Serien, die man schaut: „Ich habe die neue Staffel von Game of Thrones schon komplett gesehen.“ oder „Hast du schon die neuen Folgen von Sherlock gesehen?“

Dadurch dass das Fernsehen lange Zeit nur synchron konsumierbar war, war die Aktualität der Fernsehinhalte in Gesprächen von großer Bedeutung: „Ich hab gestern die neue Folge von Akte X gesehen!“ oder „Hast du gestern den Tatort gesehen?“ Man zeigte, dass […]

2018-05-20T11:16:40+02:0014. November, 2014|…über den Rest|2 Kommentare

Martial Dancing. Oder die Regeln der Tanzfläche

Das Tanzen auf Parties unterliegt merkwürdigen Regeln, die sich mir mehr und mehr erschließen. Das Folgende trifft nicht unbedingt auf jede Party zu, aber je prolliger sie ist, desto eher werden diese Regeln wahrscheinlich zutreffen.

Eine einfache und offensichtliche Regel ist zum Beispiel: Je mehr Menschen sich auf der Tanzfläche befinden, desto geringer wird der Raum, um sich frei zu bewegen und angemessen zur Musik zu tanzen. Merksatz: Zusammengequetschte Sardinen tanzen nicht mehr, sie zappeln nur noch. Umgekehrt ist es jedoch auch so, dass je weniger Menschen sich auf der Tanzfläche befinden, es umso mehr Mut erfordert, sich auf die Tanzfläche […]

2018-09-24T21:07:06+02:0029. März, 2014|…über den Rest|5 Kommentare
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